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Wenn einer eine Reise tut...


Unsere Reise nach Prag

von Anke Krause
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Himmelfahrt steht vor der Tür. Der Freitag danach ist schulfrei, und an den drei Tagen davor finden Abiturprüfungen und Lehrerfortbildungen statt. Für normale Schüler fällt der Unterricht aus.

Das bedeutet für uns: eine Woche Extra-Ferien! Und nach einigen skeptischen Blicken ins Wetter beschließen wir dann ganz kurzfristig, etwas für unsere kulturelle Bildung zu tun und für ein paar Tage in die tschechische Hauptstadt zu fahren.

Montag geht es also los. Vor dem Erreichen der Autobahn noch ein kurzer Check: „Was haben wir vergessen?“ Ausweise, Regenjacken, Reiseführer, Quartierbestätigung, Sonnenbrillen, alles dabei. Das Kind schläft bereits seit mehreren Kilometern. Noch in Brandenburg erster Stop an einem Rasthof, vielleicht hätte man doch zum Frühstück eine Tasse Tee weniger trinken sollen! Kind wacht auf und ist ziemlich ungnädig, lediglich die Drohung, nicht am nächsten Rasthof für sie wieder anzuhalten, veranlasst sie, auch jetzt auszusteigen. Weiterfahrt Richtung Dresden, Kind schläft bereits nach 2 Minuten wieder und wacht erst im Parkhaus in Dresden auf. Überlegt zunächst, die Eltern allein in die Stadt zu schicken und selbst einfach weiter zu schlafen. Nach etwas gutem Zureden kommt sie dann doch mit und schafft es geschickt, beim Vorbeigehen an einigen Geschäften den Eltern ein neues T-Shirt abzuschwatzen. Der Tag ist gerettet!

Der restliche Tee wird bei C&A entsorgt (die Kundentoilette ist uns von früheren Besuchen bestens bekannt und immer wieder ein beliebtes Anlaufziel) und wir schaffen es gerade eben, im Parkhaus nur eine Stunde bezahlen zu müssen. Weiterfahrt durch die Stadt Richtung Autobahn, die das Kind ausnahmsweise einmal verschläft. Erst bei der Grenzkontrolle müssen wir sie ziemlich rabiat wecken, denn der Grenzbeamte möchte doch gern sehen, ob noch irgendeine Ähnlichkeit mit dem mindestens 4 Jahre alten Foto im Kinderausweis besteht. Scheint dann aber so zu sein, denn er lässt uns ohne weitere Kommentare durchfahren. Der Kauf der Autobahnvignette ist unproblematisch, schließlich haben wir ja jahrelange Österreich-Erfahrung. Nur – da reißen die Dinger nicht schon beim Abziehen von der Schutzfolie in tausend Stücke. So bleibt uns nichts anderes übrig, als ein hübsches Puzzle an unserer Windschutzscheibe zu drapieren und zu hoffen, dass es keinen stört. Noch einige Kilometer auf der Autobahn, dann stürzen wir uns zusammen mit diversen wenig angenehm riechenden Lkws auf die Straße durchs Elbtal und quälen uns über die nächsten gefühlten 1000 Kilometer, bis wir wieder die Autobahn erreichen.

(An dieser Stelle sollte vielleicht erwähnt werden, dass das Kind das Ganze schlafend überstand)

Einfahrt nach Prag! Der ADAC-Routenplaner hat uns bisher mäßig gute Dienste geleistet, Ortsnamen, oder markante Punkte wären ganz hübsch gewesen, stattdessen immer nur „nach 2,3 km links, 300 m geradeaus und dann wieder links; für die nächsten 23 km geradeaus“ oder so ähnlich. Aber zusammen mit dem Stadtplan im Reiseführer lässt sich unser Ziel dann doch ganz gut ausmachen (wer hat das eigentlich so eingerichtet, dass wichtige Punkte, Abzweigungen und sonstige nützliche Angaben genau im Knick zwischen zwei Kartenseiten oder gar gerade im Übergangsbereich zwischen zwei Karten liegen?). Die letzten 5 Kilometer kosten uns eine knappe Stunde. Zunächst tippen wir auf Berufsverkehr, aber im Laufe der nächsten Tage werden wir noch feststellen, dass das hier immer so ist. Das Thermometer zeigt 31 Grad. Aber gut, wir erreichen unsere Unterkunft, ohne uns zu verfahren und werden in ein riesiges Zimmer mit einem zugehörigen riesigen Bad geleitet. Kommentar der Eltern: „Sehr schön!“. Kommentar des Kindes: „Wie, ein Dreibettzimmer? Hätte ich das gewusst, hätte ich mir für nachts Oropax mitgenommen!“. Hmm! Jetzt müssen wir erst mal den nächsten Geldautomaten ausfindig machen, um die Unterkunft auch in tschechischen Kronen bezahlen zu können. (Das Kind bleibt derweil im Zimmer und überlegt sich schon, ob sie sich erst mal für eine Weile ins Bett legen und schlafen soll...) Ist aber kein Problem, in unmittelbarer Umgebung gibt es genug davon.

Gleich neben der Bank lacht uns ein DM-Drogeriemarkt entgegen. Um den Familienfrieden für die nächsten drei Tage zu sichern, beschließen wir, ein Päckchen Oropax zu erstehen. Aber alles Suchen hilft nicht, wir werden alleine nicht fündig. Also eine Verkäuferin fragen (Was heißt Oropax auf Englisch? Egal, dann eben mit Händen und Füßen!). Die geleitet uns dann zum Regal mit den Wattestäbchen und als wir ihr mühsam klargemacht haben, was wir wirklich wollen, antwortet sie strahlend in bestem Deutsch „Ach so, die gibt's in der Apotheke, gleich hier in der Straße, 200 Meter weiter.“ Danke! Dort erstehen wir dann tatsächlich ein Päckchen und sind froh, unserer Tochter auf diese Weise drei erholsame Nächte ermöglichen zu können.

Jetzt aber auf in die Stadt! Zu Fuß brauchen wir ganz gemütlich etwa 20 Minuten bis zur Karlsbrücke. Jetzt, wie auch noch mehrfach im späteren Verlauf unseres Aufenthalts, biete ich meiner Familie an, mit Hilfe unseres Reiseführers alle Brückenheiligen detailliert zu erklären. Dieser Vorschlag stößt aber auf wenig Gegenliebe. Bin ich jetzt beleidigt oder froh, noch einmal davongekommen zu sein? Na ja, ich habe wenigstens meinen guten Willen bekundet...

Wir schieben uns durch die Menschenmassen und erreichen mit etwas Glück tatsächlich das andere Moldauufer. Geschafft, denken wir. Aber jetzt geht es erst richtig los!. Enge Altstadtgassen, etliche Touristengruppen mit Reiseleiter (immer gut zu erkennen am in die Luft gestreckten Regenschirm oder Fähnchen), Souvenirshops, die abwechselnd Böhmisches Glas (von der scheußlichsten Sorte) und Plastikandenken (mindestens ebenso scheußlich) verkaufen, Fast-Food-Restaurants, Restaurants mit richtigen Sitzplätzen, in die man vom Personal förmlich hinein gezerrt wird, wenn man nicht aufpasst. Und vor jeder der zahlreichen Kirchen stehen Handzettel-Verteiler, die auf das zufällig an genau diesem Abend in genau dieser Kirche stattfindende Konzert hinweisen. Nicht, dass wir nicht kulturell interessiert wären, aber die angebotenen Programme waren dann doch eher etwas für „Europa in 3 Tagen, davon 20 Minuten Konzert in Prag – Best of Klassik“ - passend zu den Souvenirshops. Endlich erreichen wir den Altstädter Ring, setzen uns in ein Straßencafé und trinken unser erstes wohlverdientes tschechisches Bier. Das war früher allerdings auch besser, seit der Übernahme von Budweiser, Pilsener Urquell & Co. durch die großen Konzerne ist auch hier Einheitsbrühe angesagt – so das vernichtende Urteil des Experten. Das Kind ist aber glücklich, ist doch der ganze Platz bevölkert von Pferden, die Touristenkutschen ziehen. Und bei Cola kann man auch eigentlich nichts falsch machen. Wir nutzen die Pause, um den Reiseführer wegen der weiteren Programmplanung und vor allem nach Restauranttips zu befragen. Schließlich müssen wir ja abends etwas essen. Wir ziehen einige empfohlene Restaurants in die engere Wahl und beschließen, abends spontan zu entscheiden.

Der Reiseführer gibt uns auch den Rat, nicht alles zu Fuß zu machen, weil das zu viel Zeit kostet. Vielmehr solle man das ÖPNV-Netz, bestehend aus U-Bahn und Straßenbahn nutzen (es soll wohl auch Busse geben, aber zumindest im weiteren Stadtzentrum haben wir keine gesehen). Wir gehen also zur nächsten U-Bahn Station und erstehen zwei 72-Stunden-Tickets für Erwachsene. Für das Kind (das hier wirklich noch Kind ist, während es im heimischen Berlin fahrpreistechnisch längst erwachsen ist) sind Tageskarten günstiger. Eine Station U-Bahn, umsteigen in die Straßenbahn, ein paar Stationen fahren und schon sind wir wieder in unserer Unterkunft angelangt. Für den Abend sind starke Gewitter vorhergesagt, wie kleiden wir uns also für den Restaurantbesuch? Angesichts der weiterhin herrschenden 30 Grad beschränken wir uns darauf, die kurzen Hosen gegen lange zu tauschen. Ansonsten beschließen wir, es bei Sandalen zu belassen (die sind schließlich schneller wieder trocken, wenn sie mal nass werden!) und auf Socken und Jacke zu verzichten. Aufbruch zu Fuß in Richtung Moldaubrücke, auf deren anderer Seite das von uns favorisierte Restaurant liegt. Am Anfang der Brücke aber Diskussion, ob man nicht doch lieber am Wasser sitzen möchte und in das Fischrestaurant auf der Insel Kampa gehen sollte. Die Entscheidung fällt für diese Lösung, was sich im Nachhinein als mäßig gut herausstellt. Die Aussicht auf die Altstadt und die Karlsbrücke ist zwar grandios, das Essen aber eher normal, und direkt neben dem Restaurant können wir den Betrieb einer stark frequentierten Schleuse beobachten, mit der die Ausflugsschiffe Moldauauf- und abwärts befördert werden. Da kommt es auch schon mal vor, dass vier Schiffe gleichzeitig da liegen und mit laufendem Motor warten, dass sie an der Reihe sind. Aber gut, dass wir so dicht an der Altstadt sind, da können wir noch ein paar Nachtaufnahmen machen. Das Stativ haben wir zwar im Zimmer gelassen, weil es nicht in den Rucksack passt, aber es gibt schließlich genügend Mauern, auf denen man die Kamera abstellen kann. Die einzige Kamera wird von einem Familienmitglied zum anderen weitergereicht, jeder möchte mal. Und hätte es nicht plötzlich angefangen zu regnen, stünden wir vermutlich jetzt noch da. So aber konnten wir gerade noch ohne größere Schäden an allen mitgeführten technischen Geräten die Straßenbahn erreichen und müssen dann nur noch ein paar Meter von der Haltestelle zu unserer Unterkunft sprinten. Wir kommen zwar pitschnass an, aber es ist alles heil geblieben. Und jetzt geht das Gewitter wirklich los. Aber kann uns das noch stören? Außer, dass wir bei geschlossenem Fenster schlafen müssen, wenn wir nicht im Zimmer einregnen wollen Am nächsten Morgen stellt sich aber heraus, dass das ohnehin besser war, denn auch so kommt man sich vor, als hätte man auf dem Autobahngrünstreifen übernachtet. Die Straße vor dem Haus ist doch stärker frequentiert, als wir es vorher gedacht hatten.

Mittlerweile ist die Temperatur um 15 Grad gesunken, draußen ist alles nass, so dass wir uns ab jetzt mit festem Schuhwerk und Regenjacken auf den Weg machen. Zuerst mal frühstücken, das gibt es nämlich nicht in unserem Quartier. Der Reiseführer legt uns das Café Slavia ans Herz, das sollen angeblich alle möglichen Theaterleute und Schriftsteller verkehren. Wir betreten das Etablissement und steuern auf einen Tisch am Fenster zu, wo es aber so zugig ist, dass wir lieber gleich wieder umziehen. Die Frühstückskarte verspricht uns Butter, Marmelade und Nutella: Von Brot keine Rede und mit Nutella allein übersteht man den Tag nicht. Also bestellen wir aus der normalen Karte ein Omlette mit Pilzen, eins mit Schinken und eine Portion Spiegeleier, dazu zwei Milchkaffee und einen Kakao. Nach geraumer Wartezeit bekommen wir zuerst einen großen Korb mit Brötchen von äußerst zweifelhafter Qualität, anschließend die diversen Eierspeisen. Die sind allerdings völlig versalzen und geschmacklich doch eher weniger toll. Das Kind zieht angesichts des Kakaos auch eher einen Flunsch. Aber immerhin, wir werden einigermaßen satt. Das restliche Brot wird eingepackt, entweder für unterwegs oder für Ferdinand. Bevor wir zahlen, verschwindet das Kind noch einmal in China und kommt längere Zeit nicht zurück. Später erzählt sie uns, dass sie jetzt eigentlich noch einmal frühstücken muss, denn sie hat ja heute noch nichts gegessen. ABER NICHT HIER!

Jetzt machen wir erst mal Programm. Der Hradschin steht auf der Tagesordnung. Mit der Straßenbahn fahren wir zum Eingang der königlichen Gärten und freuen uns dort gleich an den beiden schneidigen Uniformierten, die dort aufpassen, dass niemand etwas kaputt macht. Es gibt tolle Ausblicke und Gelegenheit für jede Menge Fotos. Auch andere Leute knipsen, so ein Touristenpärchen: Sie stellt sich in einen blühenden Rhododendron-Busch, zieht sich einen Zweig vor das Gesicht, lächelt schmachtend. Er drückt glücklich den Auslöser. Meine Familie meint: Das machen wir auch, Mama, stell dich mal da hin, Papa knipst. Warum eigentlich ich? Aber ich lasse mich breitschlagen, ziehe mir den Zweig vors Gesicht versuche, so schmachtend wir möglich zu lächeln, Papa knipst. Aber was die Touristen vor uns noch durften, ist für uns offensichtlich nicht erlaubt. Einer der schneidigen Uniformierten stürzt auf uns zu und erklärt uns wild gestikulierend, dass man sich dem Rhododendron-Busch nicht zu nähern hat. Wir gucken daraufhin ein bisschen zerknirscht, ich komme wieder auf den Weg zurück und murmele ein paar Worte der Entschuldigung, die aber eh niemand versteht. Aber das Foto haben wir!

Nun aber Beeilung ,es ist kurz vor Mittag, eines der größten Touristenspektakel steht kurz bevor: Der Wachwechsel. Menschenmassen drängen sich vor dem Tor, um bloß nichts zu verpassen. Es gibt Live-Musik, angeblich extra für diesen Anlass komponiert und unzählige uniformierte Männchen laufen nach einer ausgeklügelten Choreografie reseröm und linseröm über den Hof. Dabei werden Waffen und Fähnchen hoch gerissen, wieder runter genommen, mit dem Gegenüber getauscht, man legt dem Nachbarn die Hand auf die Schulter (damit man nicht umfällt?), geht zwei Schritte vor, dann wieder zwei zurück dreht sich um und bemüht sich, nicht dabei zu grinsen. Das würde nämlich den Touristen gleich auffallen, und was sollen die dann für einen Eindruck haben. Irgendwann wird den meisten Zuschauern das Ganze aber auch langweilig, und lange vor Ende der Veranstaltung hat sich der Platz vor dem Zaun im Wesentlichen geleert. Wir jedenfalls gehen weiter Richtung Kloster Strahov, wo es einen wunderschönen Garten mit Blick über die Stadt und Bewirtung gibt. Die Leute hier sind sicher auch Touristen, aber nicht die, die in der Altstadt die Plastikandenken kaufen. Die schaffen es nämlich sicher gar nicht, bis hierher zu laufen. So gönnen wir uns und unseren Füßen eine Pause, das Kind füllt den leeren Magen mit einem ganzen Korb voller hervorragendem Brot wieder auf und erklärt nachher zufrieden: Das war aber jetzt viel besser als das erste Frühstück!

Dann wieder Kultur: Die Bibliothek des Klosters. Voll mit alten Büchern und raffinierten Möbelstücken, die sich zu Trittleitern ausklappen lassen. Außerdem im Gang ein besonderes Exponat: eine „Elektrisiermaschine“. Die tschechische Museumsbedienstete versucht, uns zu erklären, wie das mit der statischen Aufladung ist und greift sich dabei in die Haare, die aber ohnehin so aussehen, als wären sie ständig statisch aufgeladen...

Ein paar andere Ausstellungsstücke gibt es noch, Muscheln, Krebspanzer und anderes Meeresgetier, nur die im Reiseführer versprochenen Walpenisse haben wir nicht zu Gesicht bekommen.

Ein paar Barockkirchen mit herrlichen Monstranzen und dergleichen Kostbarkeiten sparen wir uns dann doch lieber und gehen zurück zur Burg. Mittlerweile ist der Hof auch wieder geöffnet, die Ballett-Darbietung ist vorbei. Der Vorschlag, die Burg mit einer Führung zu besichtigen, führt zu einer mittleren Familienkrise, denn sooo viel Kultur erscheint dem Kind doch eher als Zumutung. Der Vater beschließt, auf eigene Faust los zuziehen und ist gerade noch bereit, für Zwecke der späteren Familienzusammenführung sein Handy einzuschalten. Aber nach einigen heftigen Debatten geht es dann doch gemeinsam weiter zum goldenen Gässchen. Dort sind jetzt all die Leute, die am Tag vorher in der Altstadt und am Mittag beim Wachwechsel waren. Aber wir schieben uns trotzdem durch die Gasse und die Geschäfte und stellen fest, dass gebrauchte Klaviernoten hier so teuer sind wie zu Hause neue. Da ist das obere Stockwerk doch interessanter: Folterwerkzeuge sind hier ausgestellt. Und am Ende das langen Ganges steht ein mittelalterlich gewandeter Herr, der gerade einem japanischen Touristen beim Schießen mit einer Armbrust behilflich ist. Prima, ruft das Kind, ich will auch!. Gut, Papa spendiert eine Runde Armbrustschießen und das Ergebnis ist gar nicht mal so übel.

Jetzt aber weiter. Kind hat Rückenschmerzen, Eltern wollen noch Kirchen gucken. Die salomonische Lösung: Kind setzt sich mit Reiseführer in ein Outdoor-Café, Eltern genehmigen sich ein Viertelstündchen für Kirchenbesichtigungen.

Allmählich muss die Abendplanung in Angriff genommen werden. Wohin zum Essen? Oder machen wir was Kulturelles? Aber dann müssen wir auch vorher etwas essen. Kind hat in der Stadt Hinweise auf ein Musical-Konzert gesehen. Auch, wenn Papa lieber in die Oper gegangen wäre, besorgen wir die nicht gerade billigen Karten. 25 Minuten sind es zu Fuß bis zum Veranstaltungsort, erklärt uns der Kartenverkäufer. Also passt es ganz gut, in die nahe liegende Bierstube zu gehen, die auch der Reiseführer empfiehlt, und noch eine kleine Stärkung zu sich zu nehmen. Die Bierstube ist sehr ursprünglich, um es mal vorsichtig auszudrücken. Lange (mäßig saubere) Tische, Lärm, Qualm, aber hervorragendes selbst gebrautes Bier ohne Konzern. Das ist doch mal was! Zu essen gibt es wahlweise Frikadelle, Bratwurst und Brühwurst. Wir nehmen alle drei Varianten, jeweils mit Pommes und bezahlen nachher unwesentlich mehr, als ein einziges Bier am Altstädter Ring gekostet hat. Jetzt müssen wir uns aber schon beeilen, wenn wir rechtzeitig zum Konzert in der Altstadt sein wollen. Im Eilschritt hetzen wir durch die Neruda-Gasse, schieben uns zwischen den Menschenmassen über die Karlsbrücke und erreichen unser Ziel mir etwas Sucharbeit etwa 10 Minuten vor Beginn der Veranstaltung. Was uns nun erwartet ist ein kultureller Leckerbissen der ganz besonderen Art. Eine Dame, die ganz nett singt, ein Herr, von dem man das wahrlich nicht behaupten kann, ein furchtbares Klavier, wie es in jeder x-beliebigen Kneipe besser steht, ein Publikum, das mitsingt, sich unterhält, mit lautem Zischen Wasserflaschen öffnet oder lautstark in Taschen kramt. Gut, dass das Ganze bereits nach 45 Minuten beendet ist. War uns das jetzt den Preist wert?

Beim Verlassen des Gebäudes sind wir dann froh, unsere Jacken dabei zu haben, denn es hat sich mittlerweile hübsch eingeregnet. Und was sollen wir jetzt mit dem angebrochenen Abend machen? Gab es da nicht im Reiseführer noch einen Hinweis auf ein Bierstube mit gutem selbst gemachten Bier? Ein Blick in den Stadtplan und in den U-Bahn-Plan sagt uns: 3 Stationen U-Bahn, schon ist die richtige Straße erreicht. Ist sie denn auch. Im strömenden Regen müssen wir allerdings feststellen, dass wir am Ende mit der Hausnummer 1 gelandet sind, aber zu Nr. 134 müssen. Wir hätten also bequem noch zwei Stationen Metro fahren können. Nach etwa 200 Metern Fußmarsch (wir sind jetzt bei Nr. 14 angelangt) beschließen wir, doch umzukehren und in zentrumsnähreren Gefilden zu bleiben. Die Touristenfalle „U fleku“ fällt uns als erste Alternative ein. Hier gibt es wiederum Live-Musik, diesmal in Zivil mit Akkordeon und Tuba. Die Combo wandert von Touristentisch zu Touristentisch und hofft vielleicht auf Trinkgeld. Zu uns kommen sie glücklicherweise gar nicht erst, so dass uns diese schwerwiegende Entscheidung erspart bleibt. Dafür kommt etwa alle zwei Minuten ein Kellner mit einem Tablett Becherovka vorbei, und wir haben alle Hände voll zu tun, ihn jedes Mal abzuwehren. Obwohl – ginge es nach dem Willen des Kindes – er würde jedes Mal zumindest ein Glas los...

Als wir das Lokal dann verlassen, hat es auch fast aufgehört zu regnen, und wir kommen einigermaßen trockenen Fußes per Straßenbahn in unsere Unterkunft. Einmal lüften, dann das Fenster wieder zu – der morgendliche Schwerverkehr – und schnell schlafen.

Für den nächsten Tag haben wir uns den Besuch der Josephstadt vorgenommen, aber zunächst müssen wir uns wieder etwas zum Frühstücken suchen. Das Repräsentationshaus soll es diesmal sein. Abgesehen davon, dass die Straßenbahn ihre Streckenführung kurzfristig geändert hat und wir eine ganze Strecke zurück laufen müssen, gibt es an diesem Frühstück nichts auszusetzen. Wieder Eierspeisen, diesmal auch Käseplatte, Butter und Brötchen von deutlich besserer Qualität. Nur der Qualm von den Nebentischen ist ziemlich störend.

Jetzt aber wieder ins Getümmel. Wieder Menschenmassen wie gestern bei dem Formationstanz vor der Burg. Diesmal vor der astronomischen Uhr am Altstädter Rathaus. Es ist kurz vor zwölf und Horden von Menschen warten darauf, dass sich zwei Fensterchen öffnen, durch das eine die zwölf Apostel munter herauskommen, einen halben Kreisbogen laufen und durch das andere Fensterchen wieder verschwinden. Na gut, unsere Phantasie reicht soweit, dass wir uns das auch so vorstellen können und uns zu den Menschenmassen nicht dazu stellen müssen.

Nun aber zur Josephstadt. Zuerst die Altneusynagoge. Kippa für Papa, hinein ins Gewühl. Mehrere Reisegruppen drängen sich auf wenigen Quadratmetern, so dass wir nur mit Mühe etwas sehen können und bald wieder an der frischen Luft stehen. Dann zum alten jüdischen Friedhof. Da steht ein Schild: Hier nur Ausgang, Eingang auf der anderen Seite ... Skizze. Am Eingang auf der anderen Seite wiederum ein Schild: Zur Zeit geschlossen, Eintrittskarten für alle Synagogen und den Friedhof können in der Maisel-Synagoge in der Maiselstraße erworben werden. Also Schlange stehen in der Maiselstraße. Und wo wir schon mal hier sind, schauen wir uns die Maisel-Synagoge, die im Übrigen Museum ist, gleich mit an, bezahlt ist schließlich bezahlt! Dann zurück zum Friedhof. Mittlerweile ist hier die Pause beendet und wir schauen uns zunächst die Pinkas-Synagoge an, die im Eingangsbereich liegt. Das dauert recht lange, erstens ist es zur Abwechslung mal ziemlich voll und zweitens ist die Ausstellung so interessant, dass selbst das Kind ausgiebig gucken will. Anschließend auf den Friedhof. Hier sind zum Glück nicht so viele Reisegruppen unterwegs, vielleicht sind die ja jetzt schon unterwegs ins nächste europäische Land.

Allmählich bekommen wir Durst. Also zurück Richtung Altstädter Ring. Dort gibt es wieder Bier zu Wucherpreisen. Ok, damals in Venedig war es viel teurer aber es ist halt alles relativ, ein paar Straßen weiter hätte es die Hälfte gekostet.

Und wo wir schon mal hier sind: Die Teynkirche haben wir noch nicht von innen gesehen! Im dritten Anlauf finden wir den Eingang, werfen einen Blick hinein und drehen uns sofort wieder auf dem Absatz um. So was von kitschig barock! Dunkel und abstoßend! Muss nicht sein!

Die Suche nach einer Kulturveranstaltung für den Abend ist ziemlich erfolglos, es gibt wieder nur „Klassik light“ oder „Volkstümliches für Touristen“. Daher beschließen wir, uns in der nächsten Bäckerei erst mal erst mal etwas zu essen zu kaufen. Aber leichter gesagt als getan: im Zentrum von Prag gibt es keine Bäckerei, in der man sich etwas auf Kralle kaufen kann. Was jetzt weiter? Nochmal hoch zum Hradschin. Die Neruda-Gasse soll eigentlich ganz nett sein, aber bei unserem gestrigen Tempo haben wir davon nicht viel gesehen. Bei näherem Hinsehen entpuppt sich aber auch diese Straße als Ansammlung von Andenkenläden und Touristen-Lokalen. Trotzdem gehen wir noch ein Stück weiter, denn erstens soll in einem der Palais etwas abseits von Zentrum um 17.00 Uhr ein Konzert stattfinden, das vielleicht nicht ganz so touristisch ist und zweitens verspricht uns der Reiseführer eine lohnende Weinstube neben der deutschen Botschaft. Ein Blick auf die Uhr - Ernüchterung! Das 17.00 Uhr-Konzert schaffen wir auf gar keinen Fall mehr, dazu ist das Palais zu weit weg. Bleibt die Weinstube. Aber auch da hat der Reiseführer uns mit falschen Informationen versorgt. Es handelt sich nämlich nicht um eine Weinstube, sondern um ein Weingeschäft. Und flaschenweise Wein abschleppen wollten wir doch hier ausnahmsweise dann mal nicht. Notgedrungen machen wir uns auf die Suche nach einem Café und werden schließlich auch fündig. Sehr schöner Raum, nette Leute und ansprechendes Kuchenbuffet (Anmerkung der Verfasserin: soweit Kuchen überhaupt ansprechend sein kann!). Vater und Tochter schlagen bei Marzipantorte bzw. Riesen-Windbeutel zu, für Mutter gibt es eine Spinat-Quiche. Lecker! Der Windbeutel geht dann fast vollständig wieder zurück, da hat sich das Kind doch, was Größe und offensichtlich auch Geschmack betrifft, gründlich verkalkuliert. Was fehlt und jetzt noch im Programm? Die Gärten der Kleinseite. Den Eingang zu finden, ist nicht ganz trivial, zumindest den im Reiseführer beschriebenen. Zum Glück gibt es einen zweiten, aber hier steht ein freundlicher Herr, der uns darauf hinweist, dass in wenigen Minuten geschlossen wird und es sich auf keinen Fall mehr lohnt, jetzt noch Eintritt zu zahlen. Gut, das sehen wir ein. Kommen wir eben morgen nochmal wieder. Dann eben jetzt mal etwas für Mutter und Kind: wir fahren mit der Straßenbahn zum Wenzelsplatz und versuchen es mit Shopping. Vater setzt sich derweil mit dem Reiseführer auf eine Bank und genießt ansonsten das süße Nichtstun. Es gibt durchaus nette Geschäfte, aber mehr zum Gucken als zum Kaufen. Als das Kind dann aber H&M entdeckt und unbedingt irgendwelchen Kram erstehen will, der zu Hause deutlich weniger kostet, resigniert Mutter und ergreift die Flucht zurück auf die Straße, wo sich Vater mittlerweile über die zur Verfügung stehenden Lokalitäten fürs Abendessen informiert hat. Auf dem Weg zur U-Bahn ergibt sich ganz zufällig die Möglichkeit, die Sprachkenntnisse des Kindes (und der Eltern) noch etwas zu fördern. Auf dem Wenzelsplatz gibt es eine Ausstellung einer französischen Umweltschutzorgansation mit tollen Fotos und Erläuterungen (natürlich in französisch) und wir machen uns eifrig daran, die Bilder zu begutachten und die Texte zu übersetzen. Auch wenn wir eigentlich nicht zum Französischlernen hergekommen sind, ist es doch ganz nett, festzustellen, dass man auch in dieser Sprache notfalls einigermaßen überleben könnte. Allmählich meldet sich der Hunger, und wir nehmen wieder mal die U-Bahn, fahren diesmal zwei Stationen weiter als gestern, und machen uns erneut auf die Suche nach der Bierstube mit dem selbst gebrauten Bier. Diesmal sind wir am richtigen Ende der Straße, verlaufen uns nur zwei mal in dem eher trostlosen und vor allem durch Hundekacke geprägten Vorort und stehen plötzlich vor einer Eckkneipe mit Spielautomaten, völlig vergilbten Gardinen, einer Luft, die es uns unmöglich macht, weiter als 1 ½ Meter in den Raum hineinzusehen und dem Charme einer Bahnhofskneipe der frühen 1960er. Wir wechseln vielsagende Blicke und machen uns dann, slalomlaufend um die zahlreichen Tretminen, wieder auf den Rückweg zur Bahn. Gut, dass Papa nicht mit zum Shoppen war, so kann er jetzt noch einen Trumpf aus dem Ärmel ziehen: eine weitere Bierstube mit eigenem Bier in der Nähe des Karlsplatzes. Die erweist sich dann als Volltreffer. Gutes Bier, prima Essen, moderate Preise und vor allem: gesonderte Räume für Raucher im KELLER! Wir stinken also nicht mal verräuchert, als wir schließlich aufbrechen.

Eine letzte Nacht bei geschlossenem Fenster, alle Sachen gepackt, ins Auto geladen, Schlüssel abgegeben (gerade so bis halb zehn geschafft) und ein letztes Mal mit der Straßenbahn Richtung Wenzelsplatz. Ein Frühstück im Hotel Evopa soll es heute sein. Nur – hier ist zu! Frühstück gibt es nur bis 10.00 Uhr, das ist nun leider in 10 Minuten und da lassen die keine neuen Gäste mehr rein.

Was jetzt? Papa hat offensichtlich den Kneipenteil des Reiseführers auswendig gelernt und führt uns zielsicher zum Malostranska Cafe auf der Kleinseite. Hier entdeckt das Kind seine Leidenschaft für echtes englisches Frühstück mit Würstchen, gebratenem Speck, Spiegeleiern, weißen Bohnen in Tomatensoose und dergleichen Scherze mehr, die sie zu Hause vermutlich nicht angerührt hätte. Papa versucht sich, ebenfalls ganz englisch, an Porridge, und will so etwas zu Hause nur deshalb nicht haben, weil das doch ein bisschen aufwendig ist. Da sind Mamas verlorene Eier mit Prager Schinken fast schon langweilig. Aber gut ist alles! Frisch gestärkt, jetzt also noch die Kleinseitner Gärten. Vorher noch ein Blick in die Barockkirche St. Nikolaus, wenn man schon mal dran vorbei kommt. Am Eingang eine Reisegruppe, es dauert eine Weile, bis wir auch drin sind. Der Eindruck ist ähnlich wie bei der Teynkirche, völlig barock überladen und wir sind froh, als wir schnell wieder dem Ausgang zustreben können. Was uns ein wenig erstaunt: am Eingang ist jetzt eine neue Reisegruppe. Der Reiseleiter zählt einen nach dem anderen ab und zahlt dann für alle. Wir beginnen, uns zu wundern. Bekommen die eine Führung oder was wird da bezahlt? Das Kind merkt vorsichtig an: „Na, die Kirche kostet eigentlich Eintritt!“ Papa darauf im Brustton der Überzeugung „Nee, für Kirchen nehmen die hier nun doch keinen Eintritt“. Mama geht diskret nochmal zurück zum Eingang und stellt fest, dass es eigentlich tatsächlich etwas gekostet hätte, und wir uns offensichtlich mit der Reisegruppe zusammen reingeschummelt haben. „Mal gut, dass die da nicht auch gezählt haben!“ Da triumphiert das Kind : „Wieso, haben sie doch. Habt ihr das nicht gemerkt? Wahrscheinlich sind die letzten drei Leute von der Gruppe jetzt nicht mit reingekommen!“ Den Rest des Tages grübeln wir darüber nach, ob diese drei uns jetzt furchtbar böse oder höchst dankbar sind... Nun also noch die Gärten. Diesmal finden wir auch den richtigen Eingang und klettern bergauf, bergab zwischen Rosenbeeten, Weinstöcken, Pfingstrosen und nur ganz wenigen Touristen herum. Wieder einmal müssen wir feststellen, dass 1 GB bei weitem nicht groß genug für eine Speicherkarte und drei Tage Prag ist. Dankenswerterweise scheint bei unserem Spaziergang unablässig die Sonne, so dass noch das eine oder andere lohnende Foto entsteht. Das ändert sich dann aber wieder, als wir wenig später auf der Terrasse eines Fischrestaurants sitzen, um vor der Abreise noch etwas zu trinken und ein Kleinigkeit zu essen. Es fängt nämlich an zu tröpfeln, so dass wir uns mit unseren Gläsern und allem, was sonst schon auf dem Tisch liegt, lieber ins Innere des Restaurants verziehen und unsere Suppe dort in Ruhe essen. All unser Intellekt wird noch einmal gefordert, als wir uns zum Abschluss die Hände waschen wollen. Die Wasserhähne sind so neumodisch gestylt, dass es einem eigentlich nur zufällig gelingen kann, ihnen auch Wasser zu entlocken. Drehen, drücken, ziehen, einfach Hände davor halten, alles nützt nichts. Kippen heißt das kleine Zauberwort in diesem Fall. Für den Restaurantbetreiber sicherlich eine elegante Lösung, um Wasserkosten zu sparen!

Der Regen hat mittlerweile wieder aufgehört, eigentlich sogar überhaupt nicht richtig angefangen. Aber so erreichen wir wenigstens ohne weitere Zwischenfälle die Straßenbahn und damit unser Auto. Abfahrt Richtung Heimat. Wieder brauchen wir ziemlich lange, bis wir aus der Stadt heraus sind. Eben nicht nur Berufsverkehr! Für die Rückfahrt verlassen wir uns diesmal nicht auf den ADAC, sondern auf die Beschilderung und siehe da, man leitet uns über eine ganz andere Strecke, die nicht weiter, dafür aber viel angenehmer zu fahren und landschaftlich reizvoller ist! Warum bitte nicht gleich so, lieber ADAC? Unterwegs noch ein Tankstop, um das restliche Kronen-Kleingeld loszuwerden. Bei der Grenzkontrolle ist das Kind heute sogar wach, wird kurz begutachtet und schläft nicht einmal danach sofort ein. Der Rest ist Kür, die Strecke ab Dresden kennt unser Auto mittlerweile fast von allein, und schneller als erwartet hat uns die Heimat wieder.


Fazit dieser Reise:

  1. Es war schön, aber vor 16 Jahren war es noch schöner, weil nicht soooo touristisch
    (oder ist da in unserer Erinnerung bloß etwas verklärt?)

  2. Berlin ist beschaulich und menschenleer
    (es ist eben alles relativ)

  3. man muss nur etwas hartnäckig sein, dann kann man auch mit dem Kind Kultur angucken
    (sofern man einen Ausgleich, z.B. in Form von Shopping oder Armbrustschießen in Aussicht stellt)

Und hier noch ein paar Tips für diejenigen, die sich durch meinen Bericht nicht abschrecken lassen und trotzdem demnächst einmal nach Prag fahren wollen, nicht mit Anspruch auf Vollständigkeit und auch nur meine Meinung, vielleicht sehen es andere ja anders:


  1. man verzichte auf ein Frühstück im Café Slavia, besser geht man ins Malostranska Café (s.o.)

  2. Reiseführer sind gelegentlich hilfreich. Aber: Sollte man den Spirallo  von Falk zu Rate ziehen, dann muss man auf die Feinheiten achten. Bei allen Hinweisen zu Essen und Trinken wird hier nichts empfohlen, sondern lediglich auf die Existenz der Restaurants hingewiesen. Heißt nicht, dass es auch gut oder gemütlich oder sonst irgendetwas ist. Marco Polo ist da erfahrungsgemäß zuverlässiger, aber unserer war leider eben 16 Jahre alt und nicht mehr sooo aktuell.

  3. Kultur gut und schön, aber wer sich nicht dem Touristen-Nepp aussetzen will, sollte an den Handzettel-Verteilern vor Kirchen und Konzertsälen besser starren Blickes vorbeigehen.

  4. Rolltreppen – hoppla! Die Exemplare in der Prager Metro sind mit denen in Berlin nicht zu vergleichen. Wesentlich länger und – zumindest an einigen Stationen – mit einem höllischen Tempo unterwegs. Insbesondere am Karlsplatz sollte man schon darauf achten, den Ein- und Ausstieg mit der erforderlichen Konzentration zu nehmen. Gilt sicher auch für viele andere Stationen, wir haben bloß in den drei Tagen nicht alle kennen gelernt.

Zuletzt geändert: Jun 08 2007 um 07:07

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