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Kreta 2010




Eigentlich waren die Fahrräder schon fix und fertig für die Elbe-Tour. Aber dann kam doch alles ganz anders ...

  

Montag, 7. Juni 2010

von Anke Krause
Kreta 2010 >>

Heimreisetag! Der Wecker klingelt um  6.00 Uhr, um 7.45 Uhr müssen wir am Flughafen sein.  Die letzten Sachen werden zusammengesucht, Silke hat uns ein Lunchpaket in den Kühlschrank gelegt, das wir erst einmal einpacken. Frühstücken wollen wir dann in Ruhe am Flughafen nach dem Einchecken. Wir packen unser Gepäck ins Auto - teils in den Kofferraum, teils durch die hinteren Türen auf die Rückbank - und los geht es. Die Fahrt ist völlig problemlos, der Berufsverkehr scheint noch nicht richtig angefangen zu haben. Kurz vor Heraklion fängt es tatsächlich noch einmal an zu regnen - der zweite Regentag in diesem Urlaub. Damit ist das Juni-Soll von 2 Tagen, das unser Reiseführer angibt, erfüllt. Oder zählen die paar Tropfen nicht so richtig? Diesmal erwischen wir auf Anhieb die richtige Autobahnausfahrt und stehen kurze Zeit später vor dem Flughafengebäude. Jetzt könnten wir eigentlich den Mietwagen abstellen, den Schlüssel abgeben und einchecken. Aber da war doch noch was - ja richtig, volltanken müssen wir noch. Aber kein Problem, Tankstellen gibt es je hier in Massen, jedes kleine Dorf hat eine. Stimmt. Jedes kleine Dorf. Aber anscheinend nicht die Großstadt Heraklion. Die BP- Esso- oder sonstigen Schilder, die wir in Flughafennähe sehen, sind entweder nur Tarnung oder weisen auf LKW- oder gar Flugzeug-Betankung hin. Wir irren durch die Gegend uns müssen tatsächlich noch einmal in die Stadt hinein fahren, um schließlich nach langer Suche und ein paar gewagten Wendemanövern den schnuckeligen Kleinwagen noch einmal vollzutanken. Auf dem Autovermietungs-Parkplatz ist kein Platz mehr frei, so müssen wir den Wagen irgendwo vor ein anders Fahrzeug stellen. Sollten sich doch die Vermieter drum kümmern!

Mit hängender Zunge kommen wir im Flughafengebäude an, werfen der Vermietung den Autoschlüssel eilig vor die Füße und schaffen es nur mit großer Mühe, und eine Stunde und 57 Minuten vor Abflug in die Check-in-Schlange einzureihen. Es geht hier auch nur unwesentlich schneller voran als vor einer Woche in Berlin, außerdem gibt es mehrere Schalter und alles wirkt ziemlich unkoordiniert. Als uns die Leute, die eigentlich schon dran waren, mit ihren Koffern wieder entgegen kommen, befallen uns erste Zweifel. Spätestens nach der Samaria-Pleite sind wir in Griechenland auf alles gefasst! Aber doch, wir stehen in der richtigen Schlange, hier wird der Flug um 9.50 Uhr nach Berlin abgefertigt. Wir warten also weiter. Irgendwann sind tatsächlich an der Reihe, zeigen Tickets und Ausweise vor, die Koffer werden gewogen, wir bekommen für jedes Gepäckstück inklusive Handgepäck einen hübschen Aufkleber und werden dann mitsamt unserem Gepäck wieder entlassen. "Jetzt bitte neben Schalter 16 anstellen!"  Hä? Wieso das nun wieder? Die Schlange "neben Schalter 16" ist gar nicht so leicht auszumachen, man hat eher den Eindruck, hier stehen Menschenmassein irgendwie in ungeordneten Haufen herum. Wir kämpfen uns mit unserem Gepäck irgendwie in die Nähe des Schalters und stellen fest, dass erst hier eine (wohl eher oberflächliche) Durchleuchtung stattfindet und die Koffer auf das Gepäckband und anschließend in die Katakomben des Flughafens verfrachtet werden. Ob das alles richtig in Berlin ankommt? Gefühlte 12 Stunden später sind wir unser Gepäck endlich los. Jetzt noch der Sicherheits-Check. Wo müssen wir da gleich hin? Keine Ahnung, wir gehen einfach mal drauf los. Mehr durch Zufall als durch gezielte Hinweise stehen wir tatsächlich irgendwann vor der Sicherheitsschleuse. Der Gatte kommt ohne weitere Zwischenfälle durch, ich muss meinen Mini-Computer auspacken. Die Kontroll-Dame begutachtet ihn aus allen Richtungen, findet nichts gefährliches daran und drückt ihn mir dann wieder in die Hand.
Geschaft! Jetzt reicht die Zeit gerade noch, um Silkes Brote zu essen, den Kaffee sparen wir uns, schließlich fliegen wir ja mit einer renommierten Fluggesellschaft, da gibt es unterwegs etwas zu trinken. Und sogar zu essen! Den Gang durch den Duty-Free-Shop müssen wir sogar abbrechen, als unser Flug aufgerufen wird. So hat uns das Herumstehen in den diversen Gepäckschlangen wenigstens das lange Herumsitzen im Wartebereich erspart. Man muss das einfach mal positiv sehen. Auf die Beschreibung der Flughafentoiletten verzichte ich an dieser Stelle, da möge der geneigte Leser bitte einfach seine Phantasie spielen lassen. Obwohl - vermutlich reicht die nicht!
Wie immer erwischen wir im Flieger Plätze direkt an der Tragfläche, aber da es sich um Gang-Plätze handelt, ist das auch egal, sehen kann man eh nichts. Den Bordfilm kenne ich schon, das Bordmagazin habe ich schon auf dem Hinflug ausgelesen. Also schnappe ich mir meinen Mini-Computer, sobald man wieder derartige Geräte einschalten darf und tippe an meinem Reisebericht weiter, bis der Akku endgültig leer ist. Der Gatte holt derweil den morgens so jäh abgebrochenen Nachtschlaf nach. Und so kommt es uns vor, als seien wir gerade erst gestartet, als der  - mit Verlaub: etwas geschwätzige  - Pilot schon wieder den Sinkflug einleitet. Im Cockpit muss es übrigens sehr lustig zugehen, die ausgedehnten Ansagen werden immer wieder von lautem Gekicher unterbrochen. Und so kommt es, dass diesmal bei der Landung doch lautstark applaudiert wird. Wohl weniger für das sanfte Aufsetzen als vielmehr für die gute Unterhaltung.
Ja, und das war es dann auch schon wieder. Das Gepäck ist tatsächlich mitgekommen, wir bekommen (mit etwas Rennen) den Regianalexpress nach Hause, finden dort alles einigermaßen aufgeräumt vor, werfen die Waschmaschine an und bereiten uns auf den kommenden Arbeitstag vor.

Aber nicht, ohne uns schon auf die nächste Reise zu freuen!

zuletzt geändert: Jul 22 2010 at 16:56

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